EU Normen: Definition, Arten & Entwicklung

aktualisiert am 21. Januar 2025

EN Normen, auch Europäische Normen (EN) genannt, sind Normen, die von den europäischen Normungskomitees CEN, CENELEC und ETSI erarbeitet werden. Normen sind Leitlinien und Regeln für verbesserte Produkte, Dienstleistungen und Prozesse in Unternehmen. EU Normen gelten im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR).

Die Einführung von EU Normen ist in vielen Fällen freiwillig, solange sie nicht in Form einer Rechtsverbindlichkeit gefordert wird. Die ISO 50001 oder EMAS fordert zum Beispiel die Einhaltung des Energierechts und die ISO 13485 die des Medizinproduktrechts. Eine CE-Kennzeichnung bei Produkten für die Erfüllung aller relevanten EU-Anforderungen ist wichtig, wenn eine EU-Richtlinie bzw. EU-Verordnung dies für das jeweilige Produkt vorschreibt. Manche Kunden fordern außerdem in vertraglichen Vereinbarungen bestimmte Zertifizierungen (z.B. EN 9100 bzw. 9120).

Was ist eine EU Norm?

Eine EU Norm ist ein Regelwerk, das von einem Normungskomitee erarbeitet und auf europäischer Ebene veröffentlicht wird. EU Normen werden für einen einheitlichen Umgang mit dem Angebot der Dienstleistungen, der Verbesserung von Unternehmensprozessen und der Entwicklung von Produkten in der EU eingeführt.

EU Normen sind für eine verbesserte Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit von Prozessen, Dienstleistungen und Produkten eines Unternehmens wichtig. Zudem stärken EU Normen die Kundenzufriedenheit aufgrund steigender Qualität der angebotenen Dienstleistungen oder Produkte. 

Die Einführung einer EU Norm erleichtert die Zusammenarbeit zwischen internationalen Organisationen und ermöglicht den freien Handel im Europäischen Wirtschaftsraum. Nationale Normen (in Deutschland z.B. DIN) erhalten mit der Implementierung der Norm im EWR den Zusatz „EN“.

Welche Arten von EU-Normen gibt es?

Es gibt drei Arten von EU-Normen: Typ A als Grundnormen, Typ B als Gruppennormen und Typ C als Produktnormen. Typ A sind grundlegende Leitsätze und Begriffe (z.B. EN ISO 12100), Typ B sind Sicherheitsnormen und Sicherheitsaspekte (z.B. EN ISO 13850), Typ C sind Sicherheits-Produktnormen und Fachnormen (z.B. EN 693). Typ-C-EU-Normen sind konkreter als Typ A und B.

Eine EU Norm ist immer in das nationale Recht mit aufzunehmen, weshalb die Bezeichnung der EU-Normen die jeweiligen Länderkürzel davor hat (z.B. DIN EN 1234). Beispiele für EU-Norm-Themen sind die Qualitätsoptimierung (DIN EN 9100), die Eigenschaften von Dieselkraftstoffen (DIN EN 590), der Einbau von Abwasserleitungen (DIN EN 1610) und die Sicherheit von Maschinen (DIN EN 60204).

Wie werden EU-Normen entwickelt?

EU-Normen werden entwickelt, indem ein Normungsantrag beim nationalen Normungsinstitut von einer Einzelperson oder einer Organisation eingereicht wird und das nationale Normungsinstitut den Antrag dann an die zuständigen Normungskomitees weitergibt, von denen die Norm erarbeitet wird.

Die drei zuständigen Komitees sind das CEN (Europäisches Komitee für Normung), das CENELEC (Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung) und das ETSI (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen). Mindestens 5 weitere Länder müssen sich an der Entwicklung der Norm betätigen, damit die Norm auf EU-Ebene anerkannt und eingeführt wird.

Haben mindestens 5 Länder zugestimmt, wird ein Entwurf in einem Normungsgremium im jeweiligen Komitee erstellt. Danach wird eine öffentliche Umfrage zum erstellten Entwurf bei den nationalen Normungsinstituten eingeleitet. Die Abstimmung der Experten erfolgt schließlich auf europäischer Ebene. Der Schlussentwurf der Norm wird an die Mitglieder des zuständigen Komitees geleitet und eine Abstimmung mit Stimmgewichtung durch die nationalen Normungsinstitute wird durchgeführt. Die neue EU Norm wird veröffentlicht, wenn 55 % der Mitglieder mit „Ja“ abstimmen.

Sind EU-Normen verpflichtend? 

Nein, die Anwendung der EU-Normen sind nicht verpflichtend, da die Einführung einer EU Norm für die meisten Unternehmen freiwillig ist. EU Normen dienen in vielen Fällen lediglich als Nachweis der Einhaltung von Leistungs- und Sicherheitsanforderungen (z.B. im Rechtsstreit oder bei der Haftungsfrage).

EU-Normen werden dann verpflichtend, wenn sie Teil eines Kunden- oder Lieferantenvertrags sind oder der Gesetzgeber die Einhaltung der Norm vorschreibt. Schreibt das Gesetz die Einführung der EU Norm vor (zum Beispiel durch Gesetze, Richtlinien oder Verordnungen), wird diese rechtsverbindlich (siehe ISO 50001, ISO 13485, IATF 16949, EN 9100 etc.) 

Geschichte der EU Normen 

Die Geschichte der EU Normen begann 1975. Im Jahr 1975 entwickelte die Europäische Kommission eine Methode zur Beseitigung von Handelsproblemen im Baubereich, die sich für die Harmonisierung technischer Regeln einsetzte. In den 80ern wurden dann von der Kommission die ersten Vornormen für das Ingenieurwesen entwickelt.

Bei der Erstellung der Vornormen suchte sich die Europäische Kommission Hilfe von den drei Normungskomitees. Die Gründung des CEN erfolgte 1961, die Gründung des CENELEC 1973 und die des ETSI 1988. Im Jahr 1989 wurde die Aufgabe der Entwicklung der EU Normen an das CEN, CENELEC und ETSI übergeben.

EU-Normen waren damals und sind heutzutage noch immer dafür zuständig, zur verbesserten Funktion des Binnenmarktes, zum erhöhten Gesundheitsschutz und zur besseren Sicherheit und Förderung des internationalen Handels beizutragen.

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