DIN Normen sind national in Deutschland geltende und veröffentlichte Leitlinien, die Anforderungen an den Umgang mit Prozessen, Dienstleistungen und Produkten festlegen. „DIN“ steht für das Deutsche Institut für Normung, das ein unabhängiges Institut für Normung und Standardisierung ist und die Normen veröffentlicht.
Bei DIN Normen handelt es sich um meist freiwillig anwendbare Richtlinien für Unternehmen, da die Anwendung nicht gesetzlich vorgeschrieben ist (es sei denn, die DIN Normen sind Teil von Gesetzen oder Verordnungen). Die Einführung von DIN Normen in Unternehmen bieten unterschiedliche Vorteile, wie zum Beispiel die Qualitätsverbesserung von Unternehmensvorgängen oder die rechtliche Sicherheit in Falle von Rechtsstreits.
Eine DIN Norm ist ein Dokument, das Voraussetzungen an Produkte, Dienstleistungen und Verfahren von Unternehmen bestimmt und dient der Standardisierung von Vorgängen in Unternehmen. Alle in Deutschland geltenden DIN Normen sind im sogenannten deutschen Normenwerk zusammengefasst.
DIN Normen erleichtern beispielsweise den freien Warenverkehr innerhalb des Landes, sie ermöglichen oder vereinfachen die Zusammenarbeit zwischen Kunden und Partnern und sie sorgen für die Qualitätssicherung, die Sicherheit sowie den Umweltschutz in der Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Technik in Unternehmen. Neu eingeführte europäische und internationale Normen sind umgehend auf nationaler Ebene zu übernehmen.
10 Beispiele für DIN Normen sind DIN 476/DIN EN ISO 216, DIN 5008, DIN 2137, DIN 1451, DIN 14096, DIN 1988, DIN SPEC 91504, DIN 18531, DIN 4543 und DIN 4703-1. Wir stellen Ihnen im folgenden Abschnitt die verschiedenen DIN Normen vor.
Die DIN 476 wurde am 18. August 1922 als deutsche Norm für Papierformate veröffentlicht. Die einheitlichen Papierformate der DIN 476 gelten beispielsweise für Bücher, Zeitschriften, Geschäftspapiere und Karteiblätter. Im Jahr 1975 wurde die DIN 476 zur internationalen DIN EN ISO 216 umbenannt und die DIN 476 entfiel. Beide DIN Normen sind jedoch identisch. Beispiele für die DIN EN ISO 216 Papierformate sind DIN A4, DIN A3, DIN A2 und DIN A1.
Die DIN 5008 wurde im April 1949 veröffentlicht und beschreibt die Gestaltungsregeln für Geschäftsbriefe (z.B. Tabellen, Sprache, Aufbau, Gliederung), die essenziell für die Arbeit im Büro und in der Verwaltung sind. Bei der DIN Norm geht es um die Text- und Informationsverarbeitung, wobei besonders der korrekte Gebrauch von Satzzeichen, Formeln, Schriftzeichen, Zahlengliederungen und Rechenzeichen wichtig ist.
Bis zum Jahr 1996 erfolgte in der DIN 5008 die ausschließliche Berücksichtigung des Schreibens mit der Schreibmaschine, ab 1996 wurden dann auch die PC-Textgestaltungen einbezogen. Seit 2020 ist die Schreibmaschine kein Teil der DIN 5008 Norm mehr.
Die DIN 2137 wurde im Jahr 1976 (Neufassung 2012) veröffentlicht und gilt als die deutsche Ergänzung zur internationalen ISO/IEC 9995 „Tastaturen für die Daten- und Texteingabe“. Die DIN 2137 existiert zur Festlegung für eine einheitliche Tastaturbelegung an Computern und Laptops in Deutschland. Diese Vorgaben gelten für Buchstaben, Zahlen, Zeichen und Symbole auf deutschen Tastaturen.
Die DIN 1451 wurde 1936 veröffentlicht und ist eine Normschrift für Technik und Verkehr. Die Norm legt Vorgaben für eine einheitliche Schriftart auf Verkehrsschildern, wie zum Beispiel Orts-, Autobahn-, Eisenbahn- und anderen Hinweisschildern fest. Bis zum Jahr 2000 war die einheitliche Schriftart auch für Fahrzeug-Kennzeichen Pflicht. Die Schriftart der Norm geht auf die Musterzeichnung IV 44 aus dem Jahr 1906 zurück und gilt auch für die Deutsche Bahn und die Deutsche Post.
Die DIN 14096 wurde im April 1983 veröffentlicht und beschreibt die allgemeine Brandschutzordnung. Die DIN Norm enthält Regeln für das Verhalten im Falle eines Brands in Gebäuden und formuliert Maßnahmen zur Vorbeugung von Bränden. Diese Verordnungen, Regeln und Maßnahmen der DIN 14096 Norm sind in Gebäuden auszuhängen und müssen Teil der Hausordnung sein.
Die DIN 1988 wurde im August 1930 veröffentlicht (seitdem über 20 Mal erneuert) und legt Regeln für Trinkwasserinstallation fest. Die DIN Norm legt besonderen Wert auf einheitliche Kalt- und Warmwassersystem für Trinkwasser eines Gebäudes. Bei den Forderungen der DIN 1988 geht es um die Planung, Errichtung und den Betrieb der Trinkwasserinstallation, die dabei zu berücksichtigenden gesetzlichen Vorgaben und die technischen sowie hygienischen Grundanforderungen der Systeme.
Die DIN SPEC 91504 wurde im November 2024 veröffentlicht und legt Anforderungen an das barrierefreie Laden für Elektrofahrzeuge fest. Die DIN Norm gilt als Grundlage für die Ausstattung, Ausführung und Planung der Ladesäulen und die dazugehörigen Parkplätze. Ladesäulen und Parkplätze sollen öffentlich sowie barrierefrei zugänglich und als solche ausgewiesen sein. Bisherige Ladeinfrastrukturen sind um- bzw. auszubauen, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an der Elektromobilität zu ermöglichen.
Die DIN 18531 wurde im Juli 2017 veröffentlicht und beschäftigt sich mit den Dachabdichtungen für Dächer, Balkone, Loggien und Laubengängen. Die DIN Norm legt Kriterien für die korrekte Abdichtung und Instandhaltung der Dachabdichtungen fest und gilt für genutzte und nicht genutzte Dächer bzw. Gebäude. DIN 18195 gilt als Begriffsnorm und enthält Begriffserklärungen zur DIN 18531.
Die DIN 4543 wurde am 1. September 1994 für die standardisierte Büroeinrichtungsplanung, inklusive der richtigen Abmessungen, veröffentlicht. Die DIN 4543 Norm hält Anforderungen an die Größe von Flächen für die Aufstellung und Benutzung von Büromöbeln fest, um die Sicherheit und Ergonomie in Büros zu gewährleisten. DIN 4543 bestimmt sicherheitstechnische Voraussetzungen für Büroarbeitsplätze (z.B. bei Stellflächen, Möbelfunktionsflächen, freien Bewegungsflächen und Verkehrsflächen).
Die DIN 4703-1 wurde im August 1976 veröffentlicht und gibt Maße sowie Formen von Raumheizkörpern (Guss-, Stahl- und Stahlröhrenradiotoren) vor. Die DIN Norm legt Regeln für die dafür notwendigen Dichtungen, Kennzeichnungen und Anschlüsse fest. DIN 4703-1 ist in Verbindung mit der EN 442 gültig.
Es gibt verschiedene Arten von DIN-Normen, die für unterschiedliche Unternehmensbereiche, wie zum Beispiel das Bauwesen, den Maschinenbau, die Veranstaltungstechnik, die Dentaltechnik, die Radiologie, die Feinmechanik, die Elektrotechnik und die Luft- und Raumfahrt, gelten.
Alle mit DIN gekennzeichneten Normen zählen national in Deutschland, alle DIN EN Normen gelten auf europäischer Ebene und die DIN EN ISO Normen sind für Unternehmen auf der ganzen Welt bestimmt. DIN VDE Normen sind vom Verband Deutscher Elektrotechniker entwickelte und veröffentlichte Regeln für Unternehmen dieser Branche.
Die Geschichte der DIN Normen ist auf das Militär im Jahr 1915 zurückzuführen. Die erste DIN Norm (DIN 1) wurde im März 1918 veröffentlicht und bestimmte die Maße von Kegelstiften. 1922 wurde dann die Norm für die einheitlichen Papierformate entwickelt. Seit dem Jahr 1915 wurden mehr als 35.000 DIN Normen veröffentlicht.
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