Die Abkürzungen DIN, EN, ISO und IEC stehen vor den Norm-Nummern und geben den jeweiligen Geltungsraum und den Herausgeber der Normen an. DIN sagt aus, dass der Standard in Deutschland gilt. EN drückt aus, dass der Standard für Europa bestimmt ist. ISO und IEC bezeichnen internationale Standards.
Normen sind meist freiwillige, manchmal aber auch verpflichtende Vorschriften, die Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen und Verfahren von Unternehmen stellen. Diese Vorschriften wurden entwickelt, um diese Produkte, Dienstleistungen und Verfahren für den vorgesehenen Zweck sicher und qualitätsvoll zu entwickeln, herzustellen und zu verkaufen.
DIN, EN, ISO und IEC bedeutet Deutsche Institut für Normung, Europäische Norm, International Organization for Standardization und International Electrotechnical Commission. DIN, EN, ISO und IEC stehen für das jeweilige Institut bzw. die jeweilige Organisation, die die Norm entwickelt und veröffentlicht hat.
Die nationalen Normen sind die DIN-Normen des Deutschen Instituts für Normung und werden zusammenfassend als Deutsches Normenwerk bezeichnet. Das Institut ist Dienstleister für Normung und Standardisierung in Deutschland, weshalb es bei der Entwicklung der DIN-Norm die Anforderungen der Normen festlegt.
Nationale Normen gelten für Produkte, Dienstleistungen sowie Unternehmensprozesse und sind in der Regel freiwillig im Unternehmen einzuführen. DIN-Normen sind nicht freiwillig, wenn Unternehmen gesetzlich oder Kunden vertraglich an die Implementierung der Norm verpflichtet sind. Beispiele für DIN-Normen sind das Papierformat nach DIN 476, die Text- und Informationsverarbeitung nach DIN 5008 (auch Datumsformat genannt) und die Eignungsdiagnostik nach DIN 33430.
DIN ist eine länderspezifische Norm-Abkürzung. Wurden in anderen Ländern nationale Normen veröffentlicht, haben diese ihre eigenen länderspezifischen Norm-Abkürzungen vor der Norm-Nummer. In Österreich ist die Norm-Abkürzung beispielsweise ÖNORM (z.B. ÖNORM V 1318:2015) und in der Schweiz SN (z.B. SN 10130).
Europäische Normen (auch EN-Normen) gelten im Europäischen Wirtschaftsraum. Die EN-Normen werden jeweils von einem der drei europäischen Komitees für Normen veröffentlicht. Die drei Komitees sind das Europäische Komitee für Normung (CEN), das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) und das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC).
Wenn EN-Normen in das Deutsche Normenwerk aufgenommen werden, wird das deutsche Kürzel DIN mit dem europäischen Kürzel EN erweitert. Die Inhalte der Normen bleiben dabei bestehen und werden identisch übernommen. Europäische Normen können in jedes nationale Regelwerk eingegliedert werden. In einigen Fällen wird eine Norm auch in Zusammenarbeit mit den nationalen Instituten erarbeitet und herausgeben. Daraufhin erhält sie zum Beispiel direkt den Namen DIN EN …
Beispiele für europäische Normen, die in das Deutsche Normenwerk übernommen wurde, sind die DIN EN 9100 für die verbesserte Qualität in Unternehmen, die DIN EN 16942 für die Regelungen von Kraftstoffen, die DIN EN 13321-1/-2 für Smart Homes und die DIN EN 15194 für E-Bikes.
Internationale Normen ISO und IEC werden für eine weltweit gemeinsame Sprache in unterschiedlichen Unternehmensbranchen entwickelt, damit Prozesse und Vorgehensweisen international einheitlich sind. Die ISO-Normen sind mechanischer Natur, während die IEC-Normen für den Bereich der Elektrik und Elektronik entwickelt werden.
Wenn ISO-Normen in das deutsche und europäische Regelwerk aufgenommen werden, erweitert sich die Bezeichnung der Norm durch den ISO-Kürzel (DIN EN ISO). Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die deutschen bzw. europäischen Normen internationalen Anforderungen entsprechen.
Beispiele für internationale ISO-Normen sind die ISO 45001 für den Arbeitsschutz, die ISO 50001 für das Energiemanagement und die ISO 14001 für das Umweltmanagement. Beispiele für die IEC-Normen sind die IEC 60061 für Lampen, die IEC 60417 für Bildzeichen und die IEC 60617 für Schaltzeichen. In einigen Fällen werden Normen sowohl von der ISO als auch von der IEC veröffentlicht, wie zum Beispiel die ISO/IEC 27001 (Informationssicherheit) oder die ISO/IEC 31010 (Risikomanagement).
Die Unterschiede zwischen den Abkürzungen sind die verschiedenen Geltungsbereiche (national, europäisch, weltweit) und die verschiedenen Herausgeber der Normen. Sobald internationale oder europäische Normen beschlossen werden, sind diese unverzüglich als nationale Norm zu übernehmen.
Die DIN-Normen betreffen ausschließlich Deutschland, die Einhaltung der EN-Normen bezieht sich auf Unternehmen in ganz Europa, die Normen der ISO (Internationale Organisation für Normung) und der IEC (Internationale Elektrotechnische Kommission) werden für Unternehmen auf der ganzen Welt herausgeben.
Normen formulieren einheitliche Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen und Verfahrensweisen. Nach den Geltungsbereichen (Abkürzungen) folgt eine höchstens 6-stellige Zahl und ein bestimmter Normenteil wird mit Bindestrich hinter den Zahlen geschrieben. Das Jahr, in dem die Norm veröffentlicht wurde, wird mit einem Doppelpunkt dahinter notiert. Die Norm-Nummern haben keine Bedeutung für die Wichtigkeit oder das Thema der Norm.
DIN, EN, ISO und IEC Normen haben die Vorteile, dass ihre Einführung Vertrauen bei Kunden schafft und das Unternehmen von problemlosen sowie sicheren Arbeitsabläufen und Prozessen profitiert. Unternehmen haben die Möglichkeit, mit der Implementierung der Normen hohe Qualitätsstandards vorzuweisen und mit diesen Normen Geld zu sparen. Normen garantieren Sicherheit, Schutz und Qualität sowie gleichwertige, erfolgversprechende Chancen am Markt.