Die ISO 50001 ist eine internationale Norm, die Forderungen für die Einführung, Anwendung und ständige Verbesserung eines Energiemanagementsystems (EnMS) darlegt. Die Forderungen gelten für alle Energieflüsse im Unternehmen, wie beispielsweise für die Energiequellen, den Energieeinsatz und den Energieverbrauch.
Unternehmen können ein EnMS freiwillig einführen, um mit der Verbesserung ihrer energetischen Leistung Kosten zu reduzieren und von steuerlichen Entlastungen, beispielsweise im Rahmen der SpaEfV (Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung) zu profitieren.
Vor dem Hintergrund der Energiewende sehen sich vor allem energieintensive Branchen (durchschnittlich mehr als 7,5 GWh) vermehrt gesetzlichen Forderungen zur Einführung eines EnMS gegenüber. Dies basiert auf der Grundlage des vom deutschen Bundestags beschlossenen Energieeffizienzgesetzes zur Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) vom Oktober 2023.
Für die Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmen muss zunächst die Energieeffizienz der energieverbrauchenden Maschinen und Verfahren ermittelt werden. Hier soll die Norm bei der Einführung neuer und energieeffizienter Technologie helfen, um für eine verbesserte Energieeffizienz durch optimierten Energieeinsatz und -verbrauch zu sorgen.
Der Aufbau der ISO 50001 ähnelt dem Aufbau anderer ISO-Managementsysteme, bei denen die ersten drei Kapitel in “Anwendungsbereich”, “normative Verweisungen” und “Begriffserklärungen” unterteilt sind. Die Kapitel 5 - 10 sind ebenfalls in “Führung”, “Planung”, “Unterstützung”, “Betrieb”, “Bewertung der Leistung" und “Verbesserung” aufgeteilt.
Die Abweichung der ISO 50001 zu anderen Normen liegt im Kapitel 4. Hierbei kann man die Anforderungen der Norm sowie eine Anleitung zur Einführung und Anwendung von Energiemanagementsystemen in Unternehmen vorfinden.
Im Detail geht es im vierten Kapitel um die Vorgaben für ein systematisches Energiemanagement, inklusive der Festlegung der Energiepolitik und der Energieplanung. Dabei spielen die Verantwortung des Managements, die Überwachung, Messung und Analyse sowie die Managementbewertung eine wichtige Rolle.
Die Anforderungen der ISO 50001 sind die Entwicklung einer wirksamen Energiepolitik mit entsprechenden Energiezielen im Unternehmen und die Erfassung der Strategie für die Umsetzung dieser Energieziele. Des Weiteren muss ein EnMS im Unternehmen eingeführt sein, umgesetzt und regelmäßig optimiert werden.
Die oberste Leitung im Unternehmen muss hierfür ein Energieteam zusammenstellen, das aus einem Energiemanagementbeauftragten (EnMB) und mindestens zwei weiteren Unternehmensangehörigen mit entsprechendem technischen Hintergrund bzw. Bezug zum EnMS besteht.
Risiken und Chancen für das Energiemanagement müssen außerdem identifiziert und umgangen bzw. erweitert werden. Effizienzpotenziale müssen darüber hinaus erkannt, bewertet und realisiert werden, um die daraus entstehenden Kosteneinsparungen zu erreichen.
Die ISO 50001 enthält zudem Forderungen an den Aufbau der notwendigen Anlagen und Prozesse für eine verbesserte Energieeffizienz sowie Vorgaben für die Bestandsaufnahme der energetischen Bewertung.
Das Ziel der ISO 50001 ist das Erreichen einer strukturierten und ständigen Optimierung der Energieeffizienz, des Energieeinsatzes und des Energieverbrauchs im Unternehmen und der gesamten Lieferkette. Somit wird nicht nur die Energienutzung verbessert, sondern gleichzeitig die Energieeffizienz erhöht.
Die ISO 50001 Norm unterstützt Unternehmen bei der Erfassung und dem späteren Management der Energieflüsse, wie zum Beispiel den Energiequellen, dem Energieeinsatz und der Energieverbraucher. Daraus können neue oder ungenutzte Energieeffizienzpotenziale erschlossen werden.
Die daraus resultierenden Vorteile sind die Reduzierung von Energiekosten, die Verringerung von Treibhausgasen, wie CO2-Emissionen, sowie die Minimierung von Umweltbelastungen durch hohen Energieverbrauch. Somit kann man gleichzeitig zum Klima- und Umweltschutz beitragen.
Die Vorteile einer Zertifizierung nach ISO 50001 sind, dass Zertifizierungen die strukturierte Arbeit an der Verringerung des ökologischen Fußabdrucks des Unternehmens bestätigen. Somit haben Unternehmen die Gewissheit, dass ihr eingeführtes Energiemanagementsystem wirksam und effizient ist.
Darüber hinaus kann eine Zertifizierung dabei helfen, Dritten die Einhaltung der Normanforderungen zu beweisen. Dies ist besonders gegenüber Kunden oder bei Steuerentlastungen bei Zollämtern sinnvoll. Das umweltbewusste und energieeffiziente Handeln kann somit aufgezeigt werden.
Voraussetzungen für eine ISO 50001 Zertifizierung sind ein erfolgreich eingeführtes und effektives Managementsystem nach ISO 50001 und die Normkonformitäten des Managementsystems mit der ISO 50001. Des Weiteren muss eine für die Zertifizierung relevante ISO 50001 Dokumentation vorgelegt werden.
Im Folgenden ist eine Auflistung für die erforderliche ISO 50001 Dokumentation zu finden.
Falls Sie noch weitere Fragen zum Thema "Was ist die ISO 50001” haben, kontaktieren Sie uns gerne über das untenstehende Formular. Sollten Sie an einer ISO 50001 Beratung interessiert sein, bieten wir Ihnen hierzu unsere Dienstleistung an.
Teil unserer ISO Beratung ist das interne ISO 50001 Audit, das vor jeder Zertifizierung durchgeführt werden muss. Gerne unterstützen wir Sie ebenfalls bei der Vorbereitung und während der Durchführung des Zertifizierungsaudits.